
Bekannte Ernährungsempfehlungen
- Lebensmittelvielfalt genießen
- Gemüse und Obst – nimm „5 am Tag“
- Vollkorn wählen
- Mit tierischen Lebensmitteln die Auswahl ergänzen
- …?
Schon in der Schule haben die meisten von uns sie gelernt!
Doch wer erinnert sich noch an die 10 Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) und weiß, wie man sie im Alltag umsetzt?
Die 10 Regeln der DGE sind ein wichtiges Instrument zur Vermittlung von Ernährungswissen, bekannt sind auch vielen der DGE-Ernährungskreis und die dreidimensionale DGE-Lebensmittelpyramide.
Auch das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) nutzt eine Ernährungspyramide, um Ernährungsempfehlungen alltagstauglich zu vermitteln. Dabei geben sowohl die Pyramidenform als auch die Ampelfarben Hinweise auf die empfohlenen Verzehrmengen bestimmter Lebensmittel.
Jedes Kästchen steht dabei für eine Portion, die über die eigene Hand als einfaches Maß bestimmt werden kann.
All diese Instrumente haben das Ziel, wissenschaftliche Erkenntnisse über eine gesundheitsfördernde Ernährung praxisnah zu vermitteln, damit sie leichter im Ernährungsalltag umgesetzt werden können.
Dennoch besteht eine große Lücke zwischen Ernährungswissen und Ernährungsverhalten.[1]

Wichtig für die Umsetzung von Ernährungsempfehlungen sind alltagsnahe Botschaften und das Berücksichtigen kultureller, sozialer und persönlicher Voraussetzungen, die bei Essentscheidungen eine bedeutende Rolle spielen. Denn auch ganz lebenspraktische Faktoren wie verfügbare Zeit, Geld oder die Kochfähigkeit sind zentral für jede Konsumentscheidung.
Sowohl die Ernährungspyramide als auch die anderen Modelle bieten eine gute Orientierung, sind jedoch keine streng einzuhaltenden Verhaltensvorschriften. Jeder Tag ist anders und so kann ein Tag mit einer ungünstigen Lebensmittelauswahl auch im Laufe der Woche wieder ausgeglichen werden. Grundsätzlich gilt für allgemeine Ernährungsempfehlungen, dass sie immer nur eine Orientierungshilfe bieten. Die eigene Ernährung kann entsprechend der persönlichen Bedürfnisse und Lebensumstände angepasst werden, denn der Bedarf an Energie und Nährstoffen, die Verträglichkeit von Lebensmitteln oder die Wertehaltung zum Konsum bestimmter Produktgruppen sind individuell verschieden. Und nicht zuletzt sollten individuelle Geschmäcker und Vorlieben Berücksichtigung finden – denn am ehesten essen Menschen ausgewogen und abwechslungsreich, wenn es ihnen auch schmeckt!


Kochen als Ressource – von Sinneserfahrung über Selbstwirksamkeit bis hin zum Kochspaß
Geschmortes riechen, Soßen schmecken, Teig kneten oder das kochende Nudelwasser blubbern hören – beim Kochen werden alle Sinne eingesetzt, wodurch ein genussvoller Umgang mit Essen erlernt und erlebt wird. Darüber hinaus fördert der Umgang mit Lebensmitteln sowohl das Wissen rund um die Zutaten als auch die Wertschätzung für Lebensmittel. Zudem steigert Kochen die Selbstbestimmung über die eigene Ernährung und schafft Momente der Selbstwirksamkeit. Hierdurch wird Kochen zu einer bedeutenden Alltagskompetenz und ist eine wichtige Ressource für ein gesundheitsförderliches Essverhalten.
In der Küchenpartie mit peb treffen im Rahmen der Kochaktionen zwei Generationen aufeinander. Gerade die ältere Generation trägt viel wertvolles Wissen rund um Lebensmittel, zu deren Ursprung, der Haltbarmachung und Lagerung oder Kochtechniken in sich. Dieses Alltagswissen wird in die Kochaktionen eingebunden, sodass die Jüngeren in der Küchenpraxis unmittelbar von ihnen lernen können. Der Austausch erfolgt natürlich beidseitig, denn Jüngere können beispielsweise Einblicke in moderne, besondere und internationalere Essgewohnheiten geben. Beim gemeinsamen Kochen in Mehrgenerationenteams wird vor allem erlebt, dass Kochen ganz einfach ist und viel Spaßmacht.
Angemessene Sprache – Tipps für die Praxis

Auch die Art und Weise wie über Ernährung und Essen gesprochen wird, kann zur erfolgreichen Verbreitung von Ernährungsbotschaften beitragen.
Im Alltag essen und trinken wir, daher lieber diese Begriffe nutzen, wenn man nicht gerade explizit die Ernährung als Expertenthema meint.
Wörter wie „müssen“ und „sollen“ gilt es beim Vermitteln von Ernährungsbotschaften zu vermeiden und am besten verzichtet man auch auf das Wort „gesund“ und nutzt dafür Begriffe wie frisch, lecker und ausgewogen.
Auch moralisierende und missionierende Aussagen sind unangebracht, denn im Umgang mit unterschiedlichen Essgewohnheiten sind Neugierde, Toleranz, Respekt und das Eingehen auf kulturelle, soziale und religiöse Besonderheiten besonders wichtig.
Ansonsten gilt: Nicht lange reden, einfach kochen! 😉